Texturen II

Unterwegs mit der Kamera im winterlichen Südbayern….

…traumhaft.

Nikki+++

Lesestoff: Selvedge Magazine

Im letzen Herbst habe ich Selvedge Magazine abonniert. Das Heft kommt, fast etwas antiquiert im Online-Zeitalter, per Post aus London. Alle zwei Monate landet es nun in meinem Briefkasten. Ich freue mich jedes Mal wie ein Schnitzel, wenn ich mich mit der neuesten Ausgabe auf mein Sofa kuscheln kann und an den Seiten schnuppere. Selvedge Magazin ist auf ungebleichtem, recycelten Paier gedruckt und riecht einfach ganz besonders.

Die Menschen, die Selvedge Magazin machen, nehmen sich in jeder Ausgabe ein Thema rund um alles Textile vor. Im aktuellen Heft sind sie auf Hund & Katz und andere Haustiere gekommen. Wunderschön fotografiert und gelayoutet, sind die Themenhefte enorm vielseitig. Da werden Textildesigner und – künstler vorgestellt, kleine, feine Manufakturen gefeatured und historische Textilien und textile Techniken besprochen.

Auch die eine oder andere Anleitung zum Selbermachen ist immer mit dabei.

Die Illustrationen sind ausgefallen, fantasievoll, witzig und mit Liebe zum Detail.

Die Artikel zu historischer Textilkunst, Sammlungen und Ausstellungen textiler Artefakte sind super spannend und machen Lust auf einen Museumsbesuch.

Selvedge Magazine – ‘the fabric of your life’ – ist in der Tat ein perfekter Schmöker für alle Fans der textilen Kunst. Egal ob Stoff, Wolle oder andere Fasern, ob bedruckt, handgewebt, bestickt, gestrickt oder gefilzt, hier finden Textilbegeisterte alles, was ihr Herz begehrt.

Zudem kommt Selvedge Magazine ungemein stilsicher und geschmackvoll daher und, wie man es von unseren Nachbarn von der Insel erwartet, auch mit einer gehörigen Portion Understatement.

Sollte man auf das gute alte Duckmedium verzichten wollen, dann gibt es Selvedge Magazine auch als Online-Ausgabe und dazu noch einen sehr hübschen Online-Shop, die Selvedge Drygoods.

Die nächste Ausgabe kommt im März!
Nikki+++

Blaubeermütze

Am Wochenende habe ich über eine Reise nachgedacht, gefeiert und naturmamas Brombeermütze gestrickt. Allerdings ist bei mir eine Blaubeermütze daraus geworden und statt einem Gummiband habe ich einfach eine Häkelschnur durchgezogen. Sehr kuschelig! Die Anleitungs gibts hier. Wer keine Zeit zum Stricken hat, kann auch naturmamas Strickservice nutzen. Gibt’s diese Woche bei ihr zu gewinnen!

Warme Ohren in diesen eisigen Tagen wünscht
Nikki+++

Suppenküche: Schnelle Tomatensuppe

Der Winter ist zurück und hat uns heute einen besonders eisigen Tag beschehrt. Vom kalten Wind durchgepustet, brauchten wir heute dringend eine heiße Suppe.

Zutaten für die schnelle Tomatensuppe:
ca. 3/4l Tomatenpüree, eine Knoblauchzehe, 125g Sahne, 4 El Joghurt, einige Spritzer Zitronensaft, etwas Oregano, Salz, Pfeffer, einen Spritzer Tabascosauce.

Knoblauch kleinschneiden und mit allen anderen Zutaten in einen hohen Topf geben. Alles mit dem Passierstab pürieren. Falls die Suppe zu dickflüssig ist, noch etwas Wasser hinzufügen. Die Suppe im Topf erhitzen aber nicht kochen lassen. Nochmals abschmecken und mit einem Klecks Sahne servieren.

Schmeckt übrigens auch ganz hervorragend an einem heißen Sommertag als kalte Suppe!
Nikki+++

Hexagonmania

Ich mag Miss B sehr, aber nach vielen Stunden an der Nähmaschine nähe ich auch gerne mal  mit der Hand. Die Sechsecktechnik bietet ausreichend Entspannung dieser Art, denn eigentlich kann man die Sechsecke nur mit der Hand richtig schön aneinander nähen. Auch meine Patchworkerinnen in der Messewerkstadt habe ich schon auf den Geschmack gebracht. Jede Menge Tipps, Tricks und außergewöhnliche Muster hat Liesel Niesner in ihrem Buch Liesels Sechsecken Technik zusammengestellt. Außerdem hat sie eine tolle Methode entwickelt, um die Stoffsechsecken ganz super leicht über die Paierschablonen zu heften.

Kürzlich habe ich  dieses witzige Büchlein aus der Petite Boutique Series entdeckt. Die Anleitungen sind wie üblich in den japanischen Handarbeitsheften großartig bebildert.

Für die Sechsecktechnik benötigt man nur eine kleine Nähausstattung und sie läßt sich deshalb auch auf Reisen sehr gut mitnehmen. Ich verzichte nämlich in den Ferien ungern komplett auf die Näherei.

Als Material genügen Heftgarn und einen sehr gutes weißes Handquiltgarn. Es ist sinnvoll, für das Garn ein wenig Geld zu investieren, denn nicht so hochwertige Garne verdrehen und kräuseln sich gerne beim Nähen mit der Hand. Die Klammern sind aus dem Bürobedarf. Wer Liesel Niesners Buch kennt weiß, dass sie auch spezielle Klammern für die Sechsecktechnik anbietet, aber diese Büroklemmem sind perfekt und leichter zu bekommen.

Eine meditative Übung ist das Vorbereiten der Papierschablonen und der Stoffsechsecke. Damit ich nicht zuviele Papierschablonen schnibbeln muss, verwende ich sie immer wieder, bis sie ganz weich und ausgefranst sind. Am besten arbeitet man mit Bauwollstoffen, die lassen sich gut verarbeiten. Da für die einzelnen Sechsecke nicht viel Stoff gebraucht wird, finden auch Reste noch Verwendung.

Mit Hilfe der Klammern werden die Stoffsechsecke um die Papierschablonen geheftet. Anschließend werden die gehefteten Sechsecke mit Überwendlingsstichen aneinadergesetzt.

Das Raffinerte an dieser Technik ist, dass nach dem Zusammensetzen der einzelnen Sechsecke zwar das Papier aber nicht die Heftfäden entfernt werden. Das verleiht dem Patchworkstück extra Halt und hält die Sechsecke in Form.

Und so sieht das Ganze dann von Vorme aus.

Zugegeben, eine irre Arbeit, die mit dem fertigen Patchworkstück nicht endet, denn dieses muss erst noch auf die Randstücke aufgenäht und anschließend gequiltet werden.

Wenn dann aber eine solche Decke fertig ist und farbenfrohe Entspannung verbreitet, dann entschädigt mich das allemal für meine zerstochenen Finger!
Nikki+++

Lichtermeer

Immer wieder einmal gibt es diesen kurzen Moment, der mich innehalten und daran denken läßt, wie es war, als dieser neue Mensch in mein Leben eingezogen ist und alles auf den Kopf gestellt hat. Und gleichzeitig bin ich erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen ist, wieviele Dinge mich dieses kleine, wundersame Wesen gelehrt hat und wie schnell aus diesem Persönchen eine Person geworden ist.

Ach ja, und dann habe ich mich heute morgen auch gefragt, wo ich diese wahnsinnig vielen Kerzen auf dem Kuchen noch hineinstecken soll…alles Liebe!
Nikki+++

Fast ein Frühlingstag

Am Wochenende eine kleiner Vorgeschmack auf den Frühling!

Ausserdem die Sonnenbrille rausgekramt, Lloyd Cole gehört, einen spannenden Krimi gelesen, zugehört, in der aktuellen Nido einen Artikel über das erfolgreiche Unternehmertum der “Bastel-Mamis” entdeckt, einen frühlingsgrünen Schal gestrickt und den blauen Himmel bewundert.

Einen schönen Start in die Woche!
Nikki+++

Lesestoff: Girly Style Wardrobe

Zwischen all den Büchern, die hier herumstehen, habe ich ein kleines Fach mit meinen Schätzen, die ich über die Jahre gesammelt habe. Inzwischen wird dieses Fach schon etwas eng, und ich muss demnächst unbedingt mal eine Erweiterung beantragen…

Schon vor ein paar Jahren habe ich dieses wunderhübsche Büchlein gekauft. Ich kam drauf, weil Liesl Gibson es in disdressed vorgestellt hatte. Zuerst war es ziemlich schwierig, es überhaupt aufzutreiben. Die üblichen Fundorte für Bücher konnten mir leider nicht weiterhelfen. Aber dann habe ich pompadour24’s Shop bei Etsy entdeckt, und innerhalb einer Woche lag Girly Style Wardrobe in meinem Briefkasten.

Zwei Wochen lang habe ich mich nur an den Fotos sattgesehen…

…dann habe ich mich an den ersten Schnitt gewagt. Ja, das komplette Buch ist in Japanisch. Nur die Größenangaben (Kleidergrößen ca. 98 – 140) und die Bezeichnung der Schnittmuster sind in lateinischen Buchstaben und arabischen Zahlen. Die Anleitungen sind jedoch hervorragend bebildert und die einzelnen Arbeitsschritte werden grafisch so perfekt dargestellt, dass man die japanischen Schriftzeichen getrost vergessen kann. Einzige echte Herausforderung an die Geduld: das Kopieren der Schnitte aus dem Schnittmusterbogen.

Mein erster Versuch war der Rock, der auf dem Cover abgebildet ist. Danach kamen zwei Kleider.

Das Design ist so wunderbar schlicht und die Schnitte leicht zu nähen. Allein, ich hatte keinen sehr großen Erfolg damit bei der zukünftigen Trägerin der süßen Stücke. Nur den Rock, den habe ich bereits dreimal genäht, und er ist wohlgelitten, manchmal sogar heiß geliebt.

Happy weekend reading!
Nikki+++

fangfrisch

Ich habe neues Material bekommen – Planen von Großplakaten, wie sie in den großen Städten an Baugerüsten hängen. Aufregend!

Nach einer Woche Anschauen, habe ich mich gestern daran gewagt und ausprobiert, wie sie sich verarbeiten lassen. Für Miss B hatte ich schon vor einer Weile besonders dicke Nadeln besorgt, damit sie sich nicht so schwer tut. Ein wenig muss man umdenken und einmal genäht ist genäht, denn die Planen verzeihen kein Auftrennen.

Übrigens, ich habe noch mehr Planen…

…und die Fischlein gibt’s jetzt ganz frisch in meinem Online-Shop.
Nikki+++

Gerührt und Gespritzt

Einmal in der Woche arbeite ich gemeinsam mit einer Gruppe Jungs und Mädels an einer Höhle aus Pappmaché. Unser Projekt heißt “Höhlenbau und Höhlenmalerei” und nach einigen Wochen bauen und kleistern wollten wir endlich malen.

Da wir uns in der Steinzeit befinden sollen (oft nur sehr schwer vorstellbar), wollten wir ausprobieren, wie wir selber Farben machen können. Für einen ersten Versuch entschieden wir uns für die einfachste Variante: eine Farbe aus Tafelkreide und Kleister.

Das Tolle am Farbe selbermachen ist, dass man nicht nur rührt, sondern auch hämmert, und das allein macht schon höllischen Spaß. Zuerst mussten wir das Pigment herstellen. Dazu wurde die Tafelkreide kräftig mit dem Hammer bearbeitet.

Immer feiner wurde das Pulver gestoßen, gerieben und zerdrückt.

Zum Schluß wurde das bereits sehr feine Pulver noch gesiebt, um es noch weniger grobkörnig zu machen. In diesem Moment waren alle fast ein wenig traurig, dass dieser Teil der Arbeit schon vorbei war!

Nun ging’s ans Farbe herstellen: mit etwas Wasser wird ein löffelfester Brei angerührt. Anschließend wird flüssiger Tapetenkleister beigefügt. Und schon kann gemalt werden!

Wir waren total platt, wie wunderbar bunt und intensiv unsere Farben geworden sind. Außer kritzeln (mit Holzkohle), zeichnen und malen, kamen uns natürlich noch andere Techniken in den Sinn. Besonders beliebt: das Sprenkeln und Spritzen, das schon mal nicht so ganz aufs Papier ging.

Die Ergebnisse waren überraschend, besonders als wir sie eine Woche später in getrocknetem Zustand wiedergesehen haben. Aus unseren leuchtenden Malfarben waren zarte Pastelltöne geworden.

Viele und ausführliche Anleitungen zum Selbermachen von Farbe und noch vieles mehr findet sich in Kinderwerkstatt, Naturfarben und Lehm. Die Naturkinder haben im vergangenen Sommer ganz zauberhafte Bilder mit Blumenfarben gemalt. Weitere schöne und witzige Ideen, wie man Farben herstellen kann, gibt’s auch bei LABlog.

Versucht’s mal, auch wenn ihr nicht in der Steinzeit lebt. Wie gesagt, es macht hö(h)llischen Spaß
Nikki+++