2. May 2011 
Es gab mal eine Zeit, da war ich völlig verzaubert von der Geschichte der Brüder Löwenherz und ihrer Heimat, dem Kirschtal, einer traumhaften Welt voller blühender Obstbäume und grüner Wiesen. Nur selten hat man das Gefühl, die Realität reicht tatsächlich an eine solch märchenhafte Beschreibung heran.

Sieben Tage war ich im Apfelblütenland. Dort steht ein Haus, das einmal in der Laune des Augenblicks zusammengezimmert und etwas prätentiös “Bornholm” getauft wurde. Viele Jahre hält es schon den harten Wintern stand und entfaltet jedes Jahr im Frühling aufs Neue seinen wundersamen Charme.

Nicht erwähnen muss man die Bäume im Apfeblütenland. An denen läßt es sich besonders gut abhängen und schaukeln, und das ganz ohne Probleme den ganzen lieben lagen Tag.


Wunder gibt es zu entdecken…

…und es liegt ein Flirren in der Luft, das beflügelt…

…und inspiriert…

…und die ersehnte Muße verschafft,…

…um endlich lang vernachlässigten Herzensdingen ihre Zeit und ihren Platz zu geben an diesem verwunschenen Ort.
Nikki+++
1. May 2011 
Rhabarberzeit, das ist eine ganz kurze Zeitspanne im Garten- und Küchenjahr, die ich deshalb umso mehr genieße.
Frisch zurück vom Land und mit heimischen Rhabarber im Gepäck, will ich es mir nicht nehmen lassen, mit meinem Lieblingskuchen bei Sonntagssüß mit von der Partie zu sein. Bei mir gibt’s den Rahbarber auf einem einfachen Rührteigboden, getoppt wird er, je nachdem was der Kühlschrank so hergibt, mit einem Baiser-, einem Makronen- oder wie heute mit einem Rahmguß. In jedem Fall mischen sich der Rhabarber und seine Haube zu einem besonders feinen, süßsauren Geschmackserlebnis.
Zutaten
für den Rührteigboden: 80 g Butter, 80 g Rohrohrzucker, 2 Eier, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, 200 g Mehl (Typ 1050), 1,5 TL Packpulver, eventuell ein Löffel Milch
für den Rahmguß: 3 Eier, getrennt, 70 g Rohrohrzucker, 125 g saure Sahne
für die Füllung: ca. 1 kg frischer Rhabarber, gewaschen und geputzt, in 1 cm große Stücke geschnitten
Für den Rührteig alle Zutaten in einer Rührschüssel zu einem mittelfesten Teig verrühren. Den Teig in eine gefettete und bemehlte Springform (26 Durchmesser) streichen. Den Rhabarber darauf verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 20 Minuten backen.
Für den Rahmguß die drei Eiweiß steif schlagen. Nach und nach den Zucker einrieseln lassen und verrühren. Die drei Eigelb mit der sauren Sahne glattrühren, den Eischnee darunter ziehen. Den Guß auf den halbgebackenen Kuchen streichen und bei 180°C noch weitere 20 Minuten fertigbacken.
Und jetzt auf zum sonntäglichen Rhabarbern!
Nikki+++
30. April 2011 
Zurück aus den Ferien, zurück aus dem Wald, zurück mit Bildern, zurück aus der Sonne, zurück mit Ideen, zurück mit Düften, zurück mit Freude, zurück mit Inspiration –
zurück beeindruckt von den Wundern der Natur
Nikki+++.
26. April 2011 
Wenn eine eine Reise tut, dann hat sie viel zu erzählen – und oft auch viel zu schleppen. Kürzlich ist eine Reisende aus Indien zurückgekehrt, den Koffer voll mit wunderschönen Geschenken. Eins dieser unglaublich schönen Mitbringsel waren Textildruckmodel aus Holz. Ich habe ein paar kleine Stempel aus Holz für Blaudruck oder anderen Textildruck in meinem Materialschrank. Aber Druckblöcke in dieser Größe, mit solchem Detailreichtum und mit richtig massiven Griffen zum Stempeln hatte ich zuvor noch nicht in der Hand gehalten. Wie wird wohl das Drucken damit sein?

Damit ich diese Frage nicht sofort beantworten muss, gab’s auch noch einen Stapel Baumwollstoffe, schon fertig mit Naturfarben bedruckt. Florale Muster, mal verspielt, mal streng, jedes für sich ein Augenschmaus. Wie eine weiche, leichte Wolke fühlt sich der Baumwoll-Muslin an und macht Hoffnung auf einen heißen Sommer.

Die Stempelei wird bald ausprobiert, die Stoffe werden Verwendung in ganz besonderen Projekten finden. Bis dahin sind sie mir tägliche Augenweide und Inspiration.
Nikki+++
22. April 2011 
Seit ich für K. die neue Kaffeekannenhaube genäht habe, bin ich zur selbsternannten Artenschutzbeauftragten für aussterbende, textile Haushaltsutensilien mutiert. K.’s Kaffee-, oder vielmehr Teekannenwärmer fand sofort eine begeisterte Anhängerin, nur sollte es diese Mal eine Mütze für die French Coffee Press werden. Denn selbst so eine einfallsreiche und naturverbundene naturmama mag keinen lauwarmen Kaffee.

Ich selbst habe mir ein Mützchen für meine Milchkanne genäht, denn auch eine Schokolade schmeckt noch besser heiß. Und die dritte im Bunde, die könnte zu Ehren von Kate&Willie, die nun bald gemeisam unter der Haube kuscheln, eine hübsche englische Teekanne wärmen.
Zum Thema ‘Artenschutz in der Küche’ fallen mir noch Topflappen ein. Auch hier lieferte die vielbesprochende K. mal wieder Anregung und Auftrag.

Gemeinsam werden K. und ich es sicher schaffen, die bedrohten Arten der Küche und des Herds erfolgreich vor dem Aussterben zu bewahren.
Nikki+++
20. April 2011 
Nun ostert es schon ganz gewaltig. Also gestern noch flugs die witzige Anleitung für ein selbstgehäkeltes Nestchen bei naturmama ausprobiert, bevor ich ein ganzes Jahr damit warten muss. Statt Gartenschnur, habe ich meine Garnreste verwertet. Doppelt und dreifach genommen ergeben sie ein stabiles Körbchen für jeden Zweck, nicht nur für die Ostereiersuche.
Ich liebe die Schlichtheit der Jutekörbchen, falle aber dann doch immer meiner verspielten Dekorationswut zum Opfer. Das Körbchen aus braunem Garn wurde mit ein paar gehäkelten Kirschblüten geschmückt. Die Anleitung für die zarten Frühlingsblümchen gibt’s hier.

Zu denken, dass ich nach einem Körbchen die Füße hochlegen könnte, war natürlich Utopie. Denn hier wollen noch mindestens drei weitere Ostereierjäger auf ihrem eigenen Nest hocken.
Nikki+++
17. April 2011 
Da ich mir nicht sicher bin, ob mir die Ostereierjagd nächsten Sonntag genügend Zeit zum Backen lassen wird, gab es bereits heute Osterzopf, oder vielmehr österliches Sonntagssüß. Zum Palmesel bin ich wohl schon zu alt, da gibt es andere hier, die es mit weit mehr Eleganz und Leichtigkeit schaffen, die Letzten zu sein, die am Frühstückstisch aufkreuzen. Heute hatten die Langschläfer allerdings Pech, denn vom feinen Backwerk waren zu diesem Zeitpunkt nur noch ein paar Krümel übrig.
Zutaten: 70 g Rohrohrzucker, 225 ml lauwarme Milch, 500 g Mehl, 40 g frische Hefe, 125 g Butter, etwas Salz, 200 g Rosinen, 1 Eigelb verkleppert, Hagelzucker.
Mehl, Salz und Zucker in eine Schüssel geben. Hefe darüber bröseln. In einem Topf die Butter schmelzen, die Milch anwärmen und lauwarm zusammen mit der Butter zur Mehl-Zucker-Hefe-Mischung geben. Mit den Knethaken alles so lange kneten, bis eine Teigkugel mit seidig glänzender Oberfläche entsteht. Die Schüssel zudecken und an einem warmen Ort den Teig eine Stunde gehen lassen. Anschließend die Rosinen unter den Teig kneten. Den Teig in drei Portionen teilen und daraus ca. 30 cm lange Stränge formen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech zum Zopf flechten. Mit Eigelb bestreichen und bei 180° C ca. 40 Minuten backen. Den fertigen Hefezopf aus dem Ofen nehmen, mit Hagelzucker bestreuen und etwas auskühlen lassen.
Frohe Ostern!
Nikki
16. April 2011 
Als im vergangenen Jahr die Gartensaison begann, habe ich mir eine Tasche für die passionierte Gärtnerin genäht. Kein eigenes Design, sondern nach einer Anleitung von Lotta Jansdotter, mit praktischen Seitentaschen rundherum und einem Innenfutter aus Wachstuch.
Nun sah ich mich also den Gartensommer über, mit meinen hübschen Werkzeugen in den Seitentaschen, zum Krautacker fahren und mit einer üppig gefüllte Tasche voll feinem Grün zurückkehren. Das mit der reichen Ernte trat tatsächlich ein.

Aber leider war kein Platz mehr in meiner Tasche für all die feinen Sachen. Da waren nämlich ganz schnell andere Dinge eingezogen. Ebenfalls Werkzeuge, Ausrüstungsgegenstände und hübsche Farben, nur nicht so erdig.

Und so begleitet mich nun meine immergrüne “Gärtnerin” nicht nur durch eine Saison, sondern durch das ganze Jahr.
Nikki+++
13. April 2011 
Zum vorletzten Sonntagssüß gab’s feinen Brotaufstrich als Geschenk. Das Rezept habe ich nun auch überreicht bekommen. Dabei hat sich herausgestellt, daß sich die kluge Cremeköchin kürzlich einen Küchenhelfer an ihre Seite geholt hat. Das Rezept kam also in Verbindung mit dieser vielseitigen Maschine und muß deshalb für alle, die keinen so raffinierten Assitenten haben, etwas angepaßt werden.
Zutaten
Schokobrotaufstrich: 100g Puderzucker, 60g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln, 100g weisse Schokolade, 100g dunkle Blockschokolade, 100 ml Milch, 60g weiche Butter
weißer Kokosaufstrich: 30g Kokosflocken, 50g Puderzucker, 100g weiße Schokolade, 60g gemahlene Mandeln, 70g weiche Butter, 100 ml Milch
Schokolade und Butter gemeinsam im Wasserbad schmelzen, dann mit allen anderen Zutaten mit dem Passierstab zu cremigen Mus pürieren. In Gläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Und jetzt sofort eine Kaffeepause…

…fein, fein, fein!
Nikki+++
11. April 2011 
Der Osterhase steht bereits in den Startlöchern und auch wir werkeln fleissig auf dieses Fest hin. Einmal mehr mit unserer derzeitigen Lieblingstechnik: Servietten und Lack & Leim.
Am schnellsten und für Einsteiger am leichtesten ist es, Serviettenschnipsel einfach mit Pinsel und Leim übereinander zu kleben. Fortgeschrittene können dann bereits mit den Mustern spielen, sie zerlegen, collagieren und ganz neu zusammensetzen. Eine bebilderte Anleitung gibt’s bei unseren bunten Frühlingsdosen.
Gerade um Ostern herum ist es fast unmöglich, weiße Eier zu finden. Deshalb habe ich mich schon lange von der weißen Schale verabschiedet und finde nun, dass die braunen Eier ihren ganz eigenen Charme besitzen. Gerade wenn durch die hauchdünne, lasierte Oberfläche nicht ein hartes Weiß leuchtet, sondern ein zartes Braun, wirken meine Servietteneier wie patiniert und gefallen mir so am allerbesten.

Viele weitere lustige, schöne und bunte Ideen rund ums Ei gibt’s hier.
Frohe Ostereierschlacht!
Nikki+++
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meet nikki bavarian, living in virginia, homebaker and pastrylover with a passion for things made from scratch.
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