24. July 2011 
Immer wieder zieht es mich in die Weite des Westens, dieses Mal mit Jamies Amerika. Juligelb ist das süße Maisbrot, Sweet Corn Bread zum Sonntagssüß angerichtet mit sommerlichen Früchten und vanilliger Schlagsahne.
Der Juli, kalendarisch ein Hochsommermonat, sonnendurchflutet, die Sinne wärmend, die weiße und rosafarbene Blütenpracht des Frühsommers mit üppigen, sattgelben Blumen ablösend, so träumt man sich ihn zur Zeit. Die Realität im Juli dieses Sommers sind Gartenparties, für laue Sommernächte geplant, die zu kuscheligen Abenden vor dem Kaminfeuer werden, Stricklieseln, die Baumwolle gegen Schafwolle tauschen, heißer Tee mit Honig, statt Eistee mit frischer Minze und gelbe Sommerblumen, die ihre Blüten unbeirrbar in den kühlen Wind recken.



Trotz tiefhängender Wolken habe ich die leuchtendend Farben des Sommers und den azurblauen Himmel über den Wolken im Juli nicht vergessen. Wie die Sommerblumen lasse ich mich nicht beirren und halte das Juligelb entschlossen fest, auf dem Teller und im Herzen.
Nikki+++
22. July 2011 
Die sommerliche Wanderlust läßt viele, wundersame Dinge entdecken. Für uns hier im Süden zeigen sich diese gern in den Bergen. Denn so ein echtes Alpenherz, das schnürt am Wochenende die Wanderstiefel und steigt auf in luftige Höhen. Bei Naturmama kann man derzeit viel über die Wunder der Berge lesen. Auf ca. 2000 Meter Höhe hat sie ein spannendes Tagebuch geschrieben. Es lohnt sich sehr, dort einmal hineinzuschauen.
Solch beeindruckende Höhenmeter habe ich nicht bezwungen. Eher gemütlich ging’s am Halblech entlang, dort wo die Bayerischen Alpen von den Allgäuer Alpen abgelöst werden. Stein um Stein wälzt der Wildbach unermüdlich ins Tal. Sanft gerundet, in sanften Pastelltönen zwischen weiß und hellgrün säumen sie die Ufer.

Um eine weitere Biegung des Flußufers herum, da tauchen sie urplötzlich auf…

…Gestalten, fragil und doch aus schweren Steinen…

…am Ufer wachend…

…verspielt und doch voller Ernst. Zwanzig, dreissig, nein fünfzig Steinwesen, jedes anders, jedes mit Geduld und Hingabe Stein um Stein aufeinandergesetzt.

Stumme Zauberwesen am rauschenden Ufer. Magisch!
Nikki+++
20. July 2011 
Seit gestern abend regenet es unablässig. Zuerst sintflutartig aus einem tiefschwarzen Himmel, danach ausdauernd mit großen Tropfen und viel Wind aus tiefhängenden, grauen Wolken. Pausenlos, schon seit fast vierundzwanzig Stunden, klopfen die Regentropfen gegen die Fensterscheibe. Wagt man einen Schritt nach draussen, begegnet man trübseliger Nässe im Dämmerlicht. Zur Sicherheit ein Blick auf den Kalender: nein, nicht November steht da oder Februar, Juli sagt er, Hochsommer.
Ein Programm gegen die Trübsal muss her: Kuchen, ein deftiges Essen am Abend und den Tag mit ein paar bunten Muntermachern an der Nähmaschine verbringen. Das hebt die Laune. Obendrein sind die farbenfrohen Begleiter aus wasserfester Recycling-Plane. Damit kann man sich gleich noch einmal vor die Tür wagen und mit Verve dem Dauerregen trotzen.
Nikki+++
NikkiBag Taschen aus Recycling-Werbeplakat-Plane sind zu haben bei Hands Gallery, Haus der kleinen Künste und im Online Shop.
18. July 2011
Wochenende im Quadrat. 4×4 Schnappschüsse von heiteren Momenten, von Kleinigkeiten am Rande, von Schönheit im Detail. Sechzehn besondere Augenblicke, eingefangen mit meinem lustigen, neuen Spielzeug. Ich bin verliebt…!
Nikki+++
17. July 2011 
Dieses Wochenende durften es sich Rührbesen und Knethaken in ihrer Schublade gemütlich machen, während mich die Berge lockten. Die Stiefel geschnürt, der Rucksack gut gefüllt und einer Eingebung folgend doch noch die Regenjacke eingepackt, obwohl der blaue Himmel einen strahlenden Tag versprach.

Schneller als gedacht waren dann die Wolken da und die Sonne versteckte sich schließlich dauerhaft.

Der Weg führte durch die märchenhafte Landschaft des Ammergebirges, immer entlag dem Halblech, die Atmosphäre verwunschen durch die heraufziehenden Wolken.




Wie immer war zu wenig Brotzeit im Rucksack und eine Hütteneinkehr unvermeindbar. Nach knapp vier Stunden bergauf war es nicht mit einem Schlückchen Kaffe oder ein Käsebrot getan, sondern eine ordentliche Portion Sonntagssüß musste auf den Tisch. Das Alpenglück…

…nun perferkt mit einer ordentlichen Portion Kaiserschmarren.
Nikki+++
14. July 2011 
Es gab mal eine Zeit, an die ich mich durchaus noch sehr lebhaft erinnern kann: die sogenannte netzlose Zeit. Da gab es Briefe, handgeschrieben und mit mehreren Seiten. Und da gab es Menschen, die tagelang auf diese Briefe gewartet haben, um den Umschlag mit klopfendem Herzen aus dem Briefkasten zu fischen. Nur mit halben Bein zurück in der Wohnung waren die Seiten bereits einmal gelesen. Später verschlang man sie nochmals in etwas gemütlicher Umgebung und mit mehr Genuß, um dann nur ganz wenig später eine Antwort zu verfassen. Diese Antwort war wiederum Tage unterwegs und so vergingen mindestens zwei Wochen, bevor man Antworten auf seine Fragen erhielt oder einen Kommentar zu einem Gedanken.
Heute fliegen die Nachrichten in Sekunden um den Globus, die Vielfalt der Endgeräte, um sie zu empfangen, nimmt täglich zu und die Wortflut ist scheinbar so unablässig und unendlich wie das Internet selbst. Länger als einen halben Tag auf eine Nachricht oder eine Antwort zu warten scheint fast unmöglich. Ist es besser? Ist es schlechter?
Es ist anders. Schneller und zahlloser, die Worte sind immer noch Perlen, die es zu entdecken, die Wortwechsel Schätze, die es zu zu bewahren gilt. Ein unterhaltsam geschriebener Blog, ein liebenswerter Kommentar, eine Freundschaft, die nur aus virtueller Kommunikation besteht, selbst die kurzen, alltäglichen Notizen, sie alle inspirieren, erfreuen, sind unersetzlich und machen mich jeden Tag aufs Neue glücklich.
Nikki+++
13. July 2011 
Ja stimmt, dieses Modell gab’s bereits einmal, nur dieses Mal ist die praktische Gartentasche aus recyclter Werbeplane. Zukünftig kommt deshalb dort hinein nur junges, ungewaschenes Gemüse, Erdklumpen, an denen noch Arbeitshandschuhe hängen, ein Sonnenhut voller Schweißperlen, die Wasserflasche, die sich schon immer durch ihr undichtes Ventil beliebt gemacht hat und nicht zu vergessen, schweres Werkzeug, das mit scharfen Kanten gerne Löcher in weniger stabiles Material reißt.
Heute nachmittag war noch Schonzeit. Zu transportieren waren nur blitzblankes Werkzeug, blütenreine Handschuhe und ein Fotoapparat. Dieser begab sich gleich auf Abwege und traf im Garten auf allerlei freundliche Besucher.



Doch nochmals zurück zur Hauptdarstellerin, die I. neulich unverbindlich bestellt hat.

Ich sehe mir diese Schönheit an, denke darüber nach, dass sie mich bald verlassen wird und zweifle…
Nikki+++
12. July 2011 
Diese beiden niedlichen Gesellen, oder vielmehr ihre Nähanleitung, habe ich von meiner Reise mitgebracht. An einem langen, ruhigen Nachmittag in der Renwick Gallery habe ich sie in einer Ecke des Museumsladens entdeckt:

Make your Own Toys – Häschen, Bären, Affen, Hunde, alle kuschelig und sehr sympathisch, genäht aus alten Pullovern und Stoffresten.

Sue Havens Anleitungen sind ausführlich, leicht zu verstehen und mit witzigen Zeichnungen versehen.

Bisher hatte ich noch keine Zeit, einen dieser kleinen Herzensbrecher zu nähen. Aber die Geschenkezeit kommt bestimmt und dann bin ich vorbereitet.
Nikki+++
10. July 2011 
Zu kurz, aber sehr heiter die Nacht, der Morgen trotz strahlenden Himmels eher verschlafen, die Zeit zum Kneten und Rühren fürs Aufräumen verbraucht, zum Katerfrühstück dann ein feines, sonntagssüßes Überbleibsel der Partylaune entdeckt.
Der Johannisbeerkuchen perfekt als Aufwecker für müde Lebensgeister. Säuerlich-frisch die Beeren auf dem Rührteigboden, süß-knusprig die Baiserhaube mit Mandelblättern, hübsch anzusehen obendrein. Das Rezept muss unbedingt erfragt werden!
Nikki+++
8. July 2011 
Die Kartoffel, immer mal wieder als Dickmacher verdächtigt, liebe ich vorallem in Form von neuen Kartoffeln. Einmal hatten wir einen kleinen Acker, auf dem wir die feine, alte Kartoffelsorte Blauer Schwede geerntet haben. In diesem Jahr habe ich auch mein bevorzugtes Kartoffelrezept entdeckt:
Gebackene Kartoffel mit Roten Beeten
Zutaten: Kartoffel und Rote Beete, soviel man mag, etwas Olivenöl, etwas frischer Salbei, Sauerrahm.
Kartoffel gut waschen und würfeln. Biokartoffel müssen nicht unbedingt geschält werden. Rote Beete schälen und ebenfalls in Würfel schneiden. Eine Auflaufform mit Olivenöl ausstreichen, Kartoffel und Rote Beete in die Form geben. Etwas Olivenöl darübergeben und mit Salbeiblättern bestreuen. Ein wenig salzen und pfeffern. Bei ca. 200°C ca. 30 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
Sobald die Kartoffeln und die Roten Beete weich sind, die Auflaufform aus dem Ofen nehmen. Mit Sauerrahm als Beilage oder als Hauptgericht mit Salat servieren.
Nikki+++
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meet nikki bavarian, living in virginia, homebaker and pastrylover with a passion for things made from scratch.
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