22. January 2012 
Leicht und blättrig sollen sie sein, butterig und noch warm sind sie am besten. Üblicherweise genießt man sie zum Tee am Morgen, aber auch ein kräftiger Kaffee mit Schaum passt gut dazu. Scones, ihr Teig sollte nicht zu viel gerührt werden, besser zerpflückt man die Butter und arbeitet sie mit sanften Fingespitzen ein. Eier und Milch benetzen nur kurz die übrigen Zutaten. Eher bröselig der Teig, aus dem die Kreise ausgestochen werden. Zwanzig Minuten im Ofen und dann zum Frühstück auf den Tisch.

In unserem Fall kommen die englischen Ladies als Oatmeal and Apple Scones daher, süßsauer mit Apfel-Orangengelee serviert. Very british!
Nikki+++
PS: Das Rezept für diese Scones und noch mehr gibt es hier. Mehr zum Gelee gibt es bald. Die sonntagssüße Runde trifft sich heute hier.
20. January 2012 
Manchmal hat man das Gefühl, man müsse sich von allem Überflüssigen befreien, Raum schaffen, Ordnung machen, weg mit dem Kram. Immer wenn mich der Ordnungsfimmel packt, dann gibt es heftigen Widerstand bei den Lieben, die meinen Sinn für Ordung nicht teilen oder besser gesagt, deren Herz an Dingen hängt, die mir nur allzu verzichtbar erscheinen.
Ein Kompromiß muss her, um den Haussegen zu retten. Seit heute gibt es deshalb hübsche Boxen aus leeren Milchkartons für unsere Lieblingsdinge.

Beklebt sind sie mit Geschenkpapier, ein ausgedienter Kalender mit Motiven von Janosch lieferte lustige Bilder. Damit auch keine Mißverständnisse aufkommen, wo welches Ding hineingehört, haben wir unsere Schatzkästlein mit gestempelten Aufklebern versehen. Ausgiebiges Kramen in der Knopfsammlung förderte dann den kleinen Knauf zutage, der nun wie das Tüpfelchen auf dem i auf dem Deckel trohnt.

Die sehr empfehlenswerte Anleitung findet sich hier. Unbedingt nachahmenswert, zumindest darin sind wir uns alle einig!
Nikki+++
18. January 2012 
Manchmal wirbelt das Leben wie ein Kreisel, schnell, mit Macht, unaufhaltsam und alle Energie auf einen Punkt fixierend. Fast scheint es, als stünde es tatsächlich still. Nur gut, dass auf den Sturm auch immer wieder die Ruhe, auf den Regen immer wieder der Sonnenschein, auf den Winter immer wieder der Frühling, auf die Schelligkeit wieder die Langsamkeit folgt. Das Vertrauen in diese Regelmäßigkeit läßt mich die Pause annehmen und mir die Stille gönnen.
Die Bastelkinder haben gestern honigsüße, köstliche Müsliriegel nach einem Rezept aus diesem Buch gezaubert. Kokosraspel, Haferflocken, Mandelblättchen und Cranberries in Honig-Zucker-Butter-Sirup versüßen mir nun die Pause.
Nikki+++
15. January 2012 
Zehrende Wintertage verlangen nach kräftigen Speisen. Sozusagen ein Sonntagssüß im fortissimo, obwohl “forte” in diesem Fall nicht stark, sondern eigentlich säuerlich bedeutet. Knackige Kerne, süße Trockenfrüchte, exotische Gewürze, feine Honigsüße, dunkler Kakao, alles Zutaten, die stark und zuversichtlich machen und sich auch in der Gesellschaft eines heißen Getränkes nicht verstecken müssen.

Panforte, die muß mit Schmalz in den Armen angepackt werden, sowohl beim Hacken und Schneiden der Zutaten als auch beim Aufschneiden des fertigen Laibs. Ein Rezept für diese herrliche Speise findet sich zum Beispiel hier.

Ein kleines Stückchen nur und schon hat man Kraft für zehn. Geht gestärkt in eure Woche!
Nikki+++
PS: Noch mehr stärkendes Süß gibt es heute beim Fräulein zu entdecken.
8. January 2012 
Reste, davon bleiben immer ein paar nach den fröhlichen Feiertagen voller Gaumenschmauß. Auch in meiner Küche tummeln sich so einige Reste aus Nikolaussäckchen und weihnachtlichen Genußpaketen, die noch Verwendung finden wollen. Deshalb heute ein sonntagssüßes Resteessen.
Walnüsse und Mandelkerne, kurz in der Pfanne geröstet, dann grob gehackt, ein kleines Stück Ingwerwurzel, geraspelt, getrocknete Aprikosen, gewürfelt, alle Zutaten eingehüllt in weiße Schokolade, die vorher sanft im Wasserbad geschmolzen wird.
Egal, welche Kerne oder Trockenfrüchte übrig sind, sie alle werden sich im Schokomantel wohlfühlen. Wichtig ist der Ingwer, der die Schokoladensüße einfangend, für ein feinherbes Aroma sorgt.
Naturmama hat im Übrigen eine ganze Serie von Weihnacht-Recycling Ideen vorgestellt. Am besten gefiel mir diese hier. Noch eine schöne Geschichte rund ums Wiederverwenden und umsomehr sonntagssüße Schlemmereien stehen heute hier auf dem Tisch.
Nikki+++
5. January 2012  
Mild ist er, der Jahresanfang. Kein Schnee, nur Regen und Sturm. Vergeblich der Blick auf bizarre Eisgebilde an Rinnen, Dächern oder Felsen.
Sollten sie doch noch kommen, die eisigen Zeiten, dann bin ich gut vorbereitet. Dreieckig, kuschelig, filigran schmiegt sich Mohair und Seide um meinen Hals.

Gestrickt wird die Flauschwolke mit einer Rundstricknadel in Stärke Nr. 4,5, Länge ca. 60 cm. Mit zwei oder drei Maschen beginnend, an nur einer Seite in jeder zweiten Reihe nach der Randmasche eine Masche zunehmen. Immer weiter kraus rechts gestrickt, solange bis sich automatisch eine Dreiecksform ergibt. Da dürfen auch Garnreste noch ein gemütliches Plätzchen finden. Für eine gute Größe werden zwei Knäul á 25 g Mohair-Seiden-Gemisch verstrickt, z.B. Lana Grossa Silkhair oder Schulana Kid-Seta.

Bei passender Größe locker abketten und auf keinen Fall auf eisigere Zeiten warten.
Nikki+++
3. January 2012 
Manche Tage wirken so verfahren, dass nur mehrere Umwege wieder auf eine gerade Strecke führen. Im Einkaufsladen immer noch Schleifen im Kopf gedreht, blinzelte es mir dann aus dem Supermarktregal entgegen, erstaunlich schlicht und mit dem profanen Namen “Wurstzwirn”.
Ein Lächeln auf die Lippen zauberndes, unerwartetes, magisches Glück! Denn so ein rot-weißer Faden, übrigens im Fleischereibedarf angeboten zum Abbinden von Wurstenden, der läßt mein texilverliebtes Herz schneller schlagen.

Lang im Kopf gehabt und nun so unerwartet da. Ganz vorsichtig werde ich es einsetzen, mein neues Glück. Wohldosiert, nur zum Verbinden ganz besonderer Dinge.
So neu. So wertvoll. So glücklich.
Nikki+++
1. January 2012 
Ein Neujahrstag muss träge sein. Als ob man mit ganz langsamen Schritten Anlauf nimmt, nochmals kurz innehält, bevor es mit Schwung ins Neue Jahr hinein geht.
Zeit, um ein wenig faul zu sein, mit diesem sanftem Sound im Ohr, den ganzen Tag nicht so richtig wach, die Zeit vertrödeln und doch schon die Begeisterung spüren, für das, was alles kommen wird in 2012. Mit Nathalie Chanin, ihrem Design bin ich verfallen, werde ich ganz sicher den Frühling einläuten. Und dieses Buch fesselt derzeit meine Aufmerksamkeit vollkommen. Besonders spannend, dass bisher Virtuelles bald gebunden vor mir liegen wird. Auch dieses und dieses Buch, bereits schon länger im Regal, will nun endlich hervorgeholt und erforscht werden.
Wie unglaublich vielfätlig sind die Ideen, die es aus dem Netz zu fischen gibt und dennoch schlägt mein Herz schneller bei bedrucktem Papier. Ich stecke meine Nase in die Seiten, fühle die liebevolle Sorgfalt, die drinnen steckt, kehre immer und immer wieder gern an diesen Ort voller Bilder und Worte auf Papier zurück. Kleinode im Regal, die mich auf Jahre hin begleiten.
Zum Virtuellen liegt vor mir gerade dieses Lesenswerte. Spannend. Gedanken anregenden über das was noch sein könnte oder auch nicht sein sollte in dieser modernen Welt.
Apropos Lesen: ich will eine Unart ablegen in den kommenden Monaten, die nicht mehr allzu häufig, aber immer wieder einmal zu Tage tritt. Die letzten Seiten nicht schon am Anfang lesen, den Schluß nicht vor dem Beginn der Geschichte wissen wollen, warten können, auf das was passieren wird, das Nichtwissen zulassen und mich über einen unerwarteten Ausgang freuen, das will ich erreichen in diesem sich neu entfaltenden Jahr.
Freut euch mit mir auf das Ungewisse!
Nikki+++
31. December 2011
Einmal durchs Jahr genäht, geklebt, gestrickt, gebacken und natürlich auch gegessen. Ein Jahr für neue Ideen und alte Projekte, zum Ausdenken und Rumspinnen, um Dinge zu finden und Freundschaften zu schließen. Ein tolles Jahr mit unendlicher Freude am Tun.
Zahlreich war die Begleitung, die leise und die, die immer wieder nette Worte fand. Vielfältig war die Inspiration der Seiten, die ich entdeckte. Naturmama, die Unglaubliche, das Fräulein, die Inspirierende, Steffi, die Ideenreiche, Frau Kirschkernzeit, die Wortgewandte, JenMun(a), die Lichtmalerin und zuletzt entdeckt, Raumfee, die Zauberhafte. Sie alle haben mir immer wieder Beglückendes und Begeisterndes gebracht.
manumanie hat ein Geschenk bekommen. Katrin hat ihren sonntagssüßen Jahrestisch gedeckt. Das hat mich inspiriert zu meinem Blick zurück. Es lohnt sich, einmal umzuschauen, um dann gespannt nach vorn zu blicken.
Nikki+++
28. December 2011 
Zwischen den Jahren, das ist Zeit. Zeit für Ruhe. Zeit voller Unternehmungslust. Zeit des Übergangs. Zeit für Pläne. Zeit der Muße. Zeit für Genuß. Zeit zum Denken. Zeit zum Feiern.
In dieser Zeit habe ich mir ein Buch geschenkt. Katrin hat mir damit schon öfter den Mund wässrig gemacht. Nun liegt es hier und lockt mit Köstlichkeiten aus der Küche. Und ich habe Zeit!
Mein erster Versuch: Karamell, handgerührt, goldbraun glänzend, liebevoll gewickelt in Wachspapier. Gar geizig bin ich mit dieser Köstlickeit und verteile sie mit beamtischer Akribie, nur einzeln abgezählt und nach mehrfachem Anfragen.

Einmal seiner profanen Hülle entledigt, ist jeder Würfel eine süße Offenbarung, jeder voll zartem, sanftem Schmelz, jeder ein überirdischer Genuß. Ein echter Knaller zum süßen Schluß.
Danke an alle Backfeen für ein Jahr mit Sonntagen voller fein gedeckter Tafeln. Und ein ganz besonderer an Nina, Julie und Katrin. Laßt es krachen, ihr Süßen!
Nikki+++
|
meet nikki bavarian, living in virginia, homebaker and pastrylover with a passion for things made from scratch.
|