Konfitüre wird üblicherweise durch sprudelnd kochende Hitze und viel Zucker haltbar und streichfest. Bisher habe ich mich immer an diese Methode des Marmeladkochens gehalten, obwohl ich schon lange mit der rohgerührten Variante liebäugelte. Äußerst begehrenswerte Eigenschaften wie intensiver, fruchtiger Geschmack, herrliche Frische und zurückhaltende Süße werden den roh gerührten Konfitüren nachgesagt. Echtes Understatement im Konfitürenkosmos.
Meine Berührungsängste ob der mangelnden Konservierung habe ich erst kürzlich überwunden, als die köstlich klingende Aprikosen-Minzetarte eine Füllung mit roh gerührter Kirschkonfitüre erforderte. Statt süßer Kirschen kamen kleine, hellrote Sauerkirschen, von ihrem Kern befreit, in meinen Topf. Der Passierstab stand mir hilfreich zur Seite und verwandelte unter Beigabe von nur drei Eßlöffeln Honig die hübschen Früchte in einen tiefroten Saft.
Die doch sehr flüssige Konsistenz ließ mich erneut bezweifeln, dass solch ein roh gerührtes Unterfangen den Anforderungen an einen Brotaufstrich je gerecht werden könne. Doch wie so oft half eine Nacht im Kühlscharnk und darüber schlafen, um aus feinem Kirschsaft außergewöhnlich frische, fruchtige, köstliche Sauerkirschkonfitüre zu zaubern und meine letzten Zweifel zu beseitigen.
Schönheitstipps für die Diva unter den Konfitüren: in ein sauberes, heiß ausgespültes Glas geben, luftdicht verschließen, dauerhaft kühlen und möglichst schnell verzehren.
Nikki+++