Der Wäscheschrank.
Ein Tresor hausfraulicher Tugenden, mit exakt gefalteten Leintüchern, gemangelter Bettwäsche, gestärkter Tischwäsche, die nur ganz selten das Licht des Alltags erblickte. Der Augapfel unserer Mütter und Großmütter, dem niemand sonst zu nahe kommen durfte. Wagte ich doch einmal hineinzusehen, umwehte mich eine Brise aus Stärke, Lavendel oder anderen Düften, schon leicht verblichen und doch wohlig vertraut.
Spätestens seit die praktischen Spannbetttücher den Bettwäschemarkt revolutionierten, ist das Schicksal des Wäscheschranks besiegelt.
Zum einen, weil diese vermaledeiten Spannbetttücher sich jedem Faltversuch verweigern und sich einfach nur hineinstopfen lassen in die wohlsortierte Ordnung. Zum anderen, weil nun niemand mehr etwas mit all diesen vielen, fein gestärkten, nicht sehr anschmiegsamen und obendrein ganz unmodernen Leintüchern anzufangen weiß.
Neulich wurde mir ein solches Überbleibsel aus einem zur Verschrottung vorgesehenen Wäschschrank vorbeigebracht. Ein Aussteuerpaket mit gestärkten Leintüchern, die niemals zum Einsatz kamen. Weiß und unberührt, wie frisch gefallener Schnee. Zum Glück habe ich Joh’s Anleitung entdeckt, die nun einem Teil dieser Wäsche neues Leben einhauchen wird und ihr die gebührende Ehre zu Teil werden läßt.
Weiß, zauberhaft, zart, gerüscht, das Licht einfangend, wie es nur frisch gestärktes Leinen aus einem gutsortierten Wäscheschrank kann.
Nikki+++
PS: Heute Abend werden diese zauberhaften Gebilde hier gemacht!
schick sie mir, schick sie mir! also beides 🙂 ich liebe leinentücher, die auf meinem bett falten schlagen. und deinen faltpompom. das paket geht übrigens heute noch auf die reise 🙂
warte schon gespannt auf die tischgesellschaft. und was die faltenwerfer angeht: zum glück ist ja bald weihnachten:) lg, nikki
“Ein Tresor hausfraulicher Tugenden” – was für eine tolle Ausdrucksweise 🙂
Die Anhänger find ich sehr hübsch! Ich hab übrigens auch ein paar solcher Leintücher “geerbt” – verwende sie manchmal mal als Futterstoff für Taschen…
LG Steffi
[…] Pompons aus altem, von liebevoller Hand gestärktem Wäscheleinen wollen jemanden durch die Weihnachtszeit […]
Eine poetische Weihnachtskugel… ein Traum in weiß.