Schon oft habe ich andere von ihren traumatischen Kindheitserinnerungen an den Handarbeitsunterricht erzählen hören. Dramatische Geschichten von Handarbeitslehrerinnen, die ihrer jeweiligen Schülerin bereits im zarten Alter von acht Jahren absoluten Mangel an Talent bestätigten. So manche von diesen talenlosen Naturen tummeln sich nun recht erfolgreich in der Craftszene.
Auch ich hatte, es muss in der vierten Grundschulklasse gewesen sein, solch ein prägendes Erlebnis. Ein Püppchen sollte gestrickt werden, komplett angezogen, mit hübscher Frisur und selbst gesticktem Gesicht. Da ich als kleines Mädchen eine Puppe mit schwarzer Haut geschenkt bekommen katte, die ich besonders liebte, wollte ich noch ein zweites dunkelhäutiges Püppchen, dieses Mal selbstgemacht.
Was habe ich geschwitzt und gerungen und mit meinen klebrigen Fingerchen die dünnen Fäden kaum über das Nadelspiel ziehen können. Schließlich hat sich meine Mama meiner erbarmt und in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Puppe für mich fertig gestrickt. Mein Beitrag waren dann noch der Rock und die Haare.
Viele Dinge, die ich als Kind selbst gemacht habe, sind über die Jahre verloren gegangen. Doch das Püppchen leistet mir immer noch Gesellschaft. Es bedarf nun endlich einer kleinen Reparatur, um auch die nächsten Jahre weiterhin als guter Geist über meine Handarbeitsprojekte zu wachen.
Nikki+++
Schön, so einen Freund aus der Kindheit zu haben! 🙂 Und ja, ich habe auch schlechte Erinnerungen an den Werkunterricht – ich fand es damals sehr gemein, dass ich als Mädchen stricken und sticken musste und die Buben hämmern und löten durften! Auch wenn ich jetzt gerne stricke usw., find ich das eigentlich immer noch blöd, wie das damals war.
LG Steffi
Hallo Nicola,
wusste garnicht, dass ich so talentiert bin/war !!!
Freue mich aber, dass Dich diese Puppe noch immer
begleitet und zusieht was aus Dir für eine kreative
und ideenreiche “Handarbeiterin” geworden ist.
Weiterhin frohes Schaffen – Deine Mama
Ich muss zugeben, ich habe auch noch so nette Erinnerungsstücke auf dem Schlafzimmerschrank sitzen. Bei mir ist es ein Teddy, den meine Oma selbstgemacht hat. Die Hilfe beim Fertigstellen von Handarbeiten für die Schule kenne ich auch. Mir hat mal meine Oma bei den Bremer Stadtmusikanten geholfen, ich habe sie ausgeschnitten und sie hat sie aufgenäht/gestickt. Wenn ich mir das Teil heute so anschaue, versteh ich nicht, wie die Lehrerin mir damals glauben konnte ich hätte es selbst gemacht… ;-))
LG und danke für das süße Foto
Stefanie
*lach* eine Aura von Woodoo umweht dieses Puppenkind, hihi… nein im Ernst, ich weiss was du meinst! Aber dein Trauma hast du gottlob überwunden- und eine Erinnerung zum Anfassen davongetragen!
Bora