geschneckelt

Der November ruft nach starken Düften, nach würzigem Geschmack, nach üppigem Süß. Und wer hier öfter liest, der weiß, wie sehr hier doch die Liebe durch den Magen geht. Da hängt das Herz mit einer Hälfte überm Ozean und will sich stärken mit kulinarischer Verbindung in Zeiten der Entfernung. Zimtene Löckchen, zuckerig geschneckelt in der Form sollten es sein an diesem Novembersonntagmorgen. Da viel gepriesen, wählte ich dieses Rezept mit Erdäpfelteig.

“Morgen wird es hier warme Schnecken geben, kartoffelig der Teig und zimten im Inneren”, gab ich bekannt. “Was?!”, schallte es postwendend über den Ozean, “Kartoffeln im Teig des nationalen Süß? Da dreht sich doch Ms Pillsbury in ihrer blauen Dose um!”. “Ach was”, gab ich zurück, “stand ich denn nicht erst kürzlich vor Reihen von Kartoffelbrot, bevorzugte Unterlage für Belegtes ganz häufig auch in unserem rotbetürten Vorortshaus?”.

Auf diese Art die transatlantische Unstimmigkeit geklärt, wanderte der Rest des Erdäpfelpürees vom Tag zuvor in den Hefefeteig hinein und wandelte sich in üppige, betörend duftende, zimtene, fröhlich geschneckelte Verbindung. Was sind bei solch beschwingend süßem Schneckentempo schon siebentausend Kilometer Entfernung?

Novembert gleichsam süß beschwingt!

Nikki+++

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