Helene

Manche von uns sind mit einem zweiten oder gar dritten Vornamen gesegnet. Oft sind es die Vornamen der Großeltern oder Eltern, die auf diesem Weg von Generation zu Generation weitergereicht werden. Ich selbst trage den Namen meiner Großmutter in der goldenen Mitte und war eigentlich ein ganz wenig traurig, dass es die Schöne nur auf den zweiten Platz geschafft hatte. Es mag daran liegen, dass in meinem Geburtsjahr ein solcher Name unheimlich altmodisch in den Ohren klang. Meine Cousine hatte da mehr Glück, denn sie trägt ihn nun in der Version ihres Geburtslandes südlich der Alpen an erster Stelle durchs Leben.

Nur in einem einzelnen Fall war ich dann doch unbedingt versöhnt mit meinem ersten Namen, nämlich immer dann, wenn es an die Eiskarte ging. Wer heißt schon gerne wie eine farblose, wabbelige, in Schokosoße ertränkte Birne aus der Dose? Dosenbirnen sind mir bis heute suspekt und die sie enthaltende Eisspeise ist der sagenumwobenen Attraktivität ihrer Namenspartonin in keinem Fall würdig.

Umso mehr liebe ich die saftige, reife Süße frischer Birnen und war so auch besonders begeistert bei Dani diese schnelle und dennoch sehr raffinierte Birnentarte zu entdecken. Nichts da mit wabbeligen Dosenbirnen. Reife Abate mit roter Schale, leicht pochiert in Honig-Zitronensud, auf herrlich lockerem Rührteigboden, allein der Duft bereits ein Sinnesrausch. Dies ist sie, die Schöne, die Verführerische, die wahre Helene, gerade recht zum Sonntagssüß an diesem blauen, warmen, strahlend hellen Frühlingstag.

Nikki+++

PS: Noch mehr süße Frühlingsköstlichkeiten serviert heute das Fräulein.

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